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Ausgebildet für den Ernstfall

Ortungsfachgruppen treffen sich zum gemeinsamen Rettungshundetraining

Rettungshundeausbildung in Malchin

Vom 13. bis zum 16. August 2020 trafen sich die biologischen Ortungsgruppen der Ortverbände Ratingen (Nordrhein-Westfalen), Kiel und Ronnenberg in Malchin (Meckelnburg-Vorpommern) auf einem Gelände des Bundesverbandes Rettungshunde e.V. (BRH) zur Ausbildung und Prüfung ihrer Teams auf Trümmern.

Aufbruch für den OV Ronnenberg war am Donnerstagmorgen um 5:00 Uhr in der Stärke 0/1/6. Mit dabei: die Hunde der Helfer und Helferinnen, insgesamt zehn an der Zahl, vom Mantrailer bis zum geprüften Trümmer- und Flächenhund, vom siebenmonatigen Jungspund bis zum neunjährigen Routinier war alles vertreten.

Nach der Ankunft der Fachgruppen gegen 12:00 Uhr wurde auch sofort mit dem Training begonnen – zu sehr hatte man sich auf die guten Bedingungen gefreut, die das Gelände, eine Industriebrache, bietet. Der Schwerpunkt lag dabei auf einer motivationsfördernden Arbeit der Hunde auf große, schwierige Trümmerlagen. Erschwert wurde das Ganze durch das Wetter: Rund 32 °Celsius und Sonnenschein brachten Hunde, Hundeführer und natürlich auch die Versteckpersonen an physische Grenzen. So wurde am späten Nachmittag schließlich zum Campingplatz nach Neukalen verlegt, da ein gemeinsames Übernachten in großen SG 30-Zelten aufgrund der Hygieneregeln durch die Corona-Pandemie nicht möglich war. Also wurden kleine Zelte für Einzelbelegungen aufgebaut und genutzt. Im Anschluss fand ein gemeinsames Abendessen statt.
Um die kühleren Morgenstunden zum Trainieren zu nutzen, ging es am Freitagmorgen bereits um 06:00 Uhr zurück zum Trainingsgelände nach Malchin. In einem gemischten Training konnte sich jeder Hundeführer einer für ihn passenden Kleingruppe zuordnen, um an speziellen Anforderungen für sich und seinen Hund zu arbeiten: Die Ausbilderinnen Sabine Klaar (Ronnenberg), Catrin Lemke (Ratingen), Julia Steen und Katharina Wolff (beide Kiel) boten Gruppen für junge und/oder unerfahrene Hunde und Helfer*innen, für geprüfte, erfahrene Teams und eine Gruppe an, in der gezielt bestimmte Anforderungen bearbeitet wurden. So lag der Fokus etwa in der Basisarbeit wie einer korrekten Anzeige oder dem Aufspüren von Minimalgeruch aus nahezu geschlossenen Verstecken in schwierigen Trümmerlagen. Die Chance, bei diesem gemischten Training „über den eigenen Tellerrand zu schauen“, hat viel gebracht und frische Trainingsansätze aufgezeigt. Daher an dieser Stelle einen ganz herzlichen Dank an die Ausbilderinnen, die während der ganzen Zeit ein tolles Training geboten haben!

Auch hielten sie die eine oder andere Überraschung bereit: So wurden „spontan“ – zumindest ohne Wissen der betroffenen Hefer*innen und Versteckpersonen – am Freitagabend Einsatztests durchgeführt. In der Dämmerung stellten diese natürlich noch eigene Herausforderungen dar.
Am Samstag standen schließlich 3A-Prüfungen auf Trümmern auf dem Programm. Ab 06:00 Uhr morgens wurden die Helfer*innen dafür versteckt, damit die die Prüfungen pünktlich um 07:00 Uhr beginnen konnten. Zwei von drei Teams konnten hier mit Ihrem Können überzeugen und sich ihre Plaketten und vor allem ihre Einsatzfähigkeit sichern. Für den OV Ronnenberg dürfen wir uns über Sabine Klaar mit Wilma als neues Einsatzteam „Trümmer“ freuen! Herzlichen Glückwunsch an Sabine und den „Trümmerfloh“!

Nach Beendigung der Prüfungen wurde bis in den Nachmittag weiter trainiert. Abends ließ man dann beim gemeinsamen Pizzaessen die bisherigen Tage Revue passieren. Doch auch danach war kein Ende in Sicht, denn jetzt hatten die Mantrailer ihren großen Auftritt: Alle drei Hunde – Irmi (Deutsch Drahthaar), Louise (Rauhhaardackel) und Momo (Vizsla) überzeugten mit ihrem Können. Die anspruchsvollen Trails waren bereits 48 Stunden alt, bis zu zwei Kilometer lang und wurden von allen drei Hunden perfekt ausgearbeitet!
Das Ziel, am Sonntagmorgen um 10:00 Uhr in Richtung Heimat abzurücken, wurde nicht ganz erreicht: Viel zu „heiß“ waren alle Kameraden*innen, noch einmal mit ihren Hunden zu arbeiten. So wurde die Abfahrt um eine Stunde verschoben. Um 17:40 Uhr erreichten die Ronnenberger schließlich ihren Heimat-Ortsverband – müde, zufrieden und in der Überzeugung, hoffentlich bald wieder so ein tolles und vor allem lehrreiches THW-Wochenende verbringen zu wollen. Und dann sehr gerne wieder länderübergreifend – gemeinsam lernend und ausbildend!


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