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Einsatz von speziellen Spürhunden des THW Ronnenberg und Wolfenbüttel im "Mordfall Gaucke"

Kriminalpolizei fordert Spürhunde des THW und des DRK zur Unterstützung an. Einsatz der Fachgruppe Ortung des THW Ortsverbandes Ronnenberg nach verdächtigem Geruch in einem Waldstück bei Steinwedel.

Steinwedel / Immensen (Stadt Lehrte – Region Hannover). Am Sonntag den 20.08.2006 wurden speziell ausgebildete Spürhunde des Technischen Hilfswerkes aus Ronnenberg und Wolfenbüttel zur Unterstützung der Polizei angefordert. Kräfte des THW Ortsverbandes Ronnenberg waren mit zwei Einsatzfahrzeugen ca. 4,5 Stunden bei schwierigen Wetterbedingungen im Einsatz.

Die Aufgabe der Rettungshundeteams des Technischen Hilfswerkes und der Hilfsorganisationen (in der Region Hannover DRK-Empelde und JUH-Hannover), ist das Aufspüren von vermissten, verschütteten oder eingeschlossenen Personen nach Unfällen oder anderen Ereignissen. Dabei ist es für die intensiv ausgebildeten und regelmäßig unabhängig geprüften Hunde zunächst egal, ob die gesuchten Personen unverletzt, verletzt oder gar bewusstlos sind. Während die Rettungshunde des THW zunächst für die Suche in Trümmerlagen ausgebildet werden müssen und anschließend eine Zusatzausbildung für die Flächensuche machen, konzentriert sich die Rettungshundeausbildung bei den Hilfsorganisationen überwiegend auf die Personensuche in der Fläche.

Während die Suche nach unmittelbar zuvor verstorbenen Personen mit der Suche nach Lebenden vergleichbar ist, gehört die Suche nach Leichen oder Leichenteilen normalerweise nicht zum Aufgabengebiet der Rettungshundeausbildung. Insbesondere weil vordringlich Menschenleben gerettet werden soll, ist die unspezifische Anzeige von Leichengeruch bei der Ortung eher hinderlich. Dennoch kommt es bei der Ausbildung immer wieder vor, dass wenige Spürhunde die nötige Veranlagung zeigen, Leichen länger Verstorbener zu identifizieren und zwischen Verletzten und Toten sicher zu unterscheiden. Schon seit langem werden in Ronnenberg Hunde mit diesem Talent gefördert und entsprechend ausgebildet, so dass sie sowohl die jährlichen Rettungshundeprüfungen bestehen als auch für die Suche nach Leichen einsetzbar sind.

Hunde mit dieser besonderen Qualifikation sind für die Kriminalpolizei bei der Leichensuche zur Aufklärung von Verbrechen von großer Bedeutung. Das Technische Hilfswerk in Niedersachsen und Bremen verfügt derzeit in den Fachgruppen Ortung in Ronnenberg und Wolfenbüttel über solche Rettungshunde. So werden diese Kräfte des THW gern von der Polizei angefordert, wenn die wenigen eigenen ausschließlich für die Leichensuche ausgebildeten Polizeihunde nicht verfügbar sind.

Am Morgen des 20. August hatte die Polizei in Lehrte einen Hinweis erhalten, dass in einem Waldstück deutlicher Verwesungsgeruch wahrnehmbar war. Nachdem eine Durchsuchung mit einer Hundertschaft der Bereitschaftspolizei erfolglos verlaufen war, wurden gegen 10:45 Uhr die Fachgruppe Ortung des THW Ronnenberg und die Rettungshundestaffel des DRK-Empelde zur Unterstützung angefordert. Von Seiten des THW wurde zusätzlich das Rettungshundeteam aus dem Ortsverband Wolfenbüttel zur Bestätigung von Anzeigen nachgeführt. Da der Einsatz von Seiten der Polizei mit einem Tötungsdelikt von mittlerweile überregionaler Bedeutung in Verbindung gebracht wurde, war ein sehr reges Medieninteresse zu verzeichnen, so dass die Bereitschaftspolizei eine weiträumige Absperrung vornahm.

Vor Beginn der Suche wurde das Suchgebiet mit Hilfe von GPS-Empfängern markiert, so dass anschließend am Notebook des Führungsfahrzeuges eine gute Übersicht über das von den Teams durchkämmte Gebiet verfügbar war. An mehreren "auffälligen" Stellen wurden kleinere Grabungen vorgenommen. Als Ursache des auch für den Menschen gut wahrnehmbaren Geruches wurden zwei verendete Rehe aufgespürt. Über das Ergebnis der knapp dreistündigen Suche, die teilweise bei unwetterartigem Regen stattfand, kann abschließend derzeit noch nicht berichtet werden. Gegen 16 Uhr rückten die THW-Kräfte wieder zu den Standorten ein.


Eingesetzte Kräfte des THW:

  • 4 Rettungshundeteams (davon 2 speziell für die Leichensuche qualifiziert)
  • 12 Helfer
  • MTW – Zugtrupp
  • MLW-Ortung mit Rettungshundeanhänger

Bernhard Rodeck
THW Ortsverband Ronnenberg


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