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Großbrand auf Bauernhof in Neuwarmbüchen

Die THW Ortsverbände Burgdorf und Ronnenberg unterstützen die Feuerwehren aus Isernhagen bei den Lösch- und Aufräumarbeiten

Isernhagen (Landkreis Hannover). Unmittelbar nach ihrer Jahresdienstbesprechung wurde die Ortsfeuerwehr Neuwarmbüchen der Gemeinde Isernhagen am 21.10.2000 kurz vor 03:00 Uhr zum Brandeinsatz auf einem landwirtschaftlichen Gehöft gerufen. Bei Eintreffen der ersten Kräfte brannte das Strohlager in der ersten Etage und im Dachgeschoß eines Mittelgebäudeteiles bereits in voller Ausdehnung. Da das Feuer zu diesem Zeitpunkt schon auf ein Wohngebäude übergegriffen hatte, stand die Menschenrettung im Vordergrund.

Zur Unterstützung wurden sofort alle acht Ortsfeuerwehren der Gemeinde Isernhagen alarmiert. Schnell befanden sich knapp 200 Einsatzkräfte mit 24 Fahrzeugen vor Ort.

Bereits frühzeitig wurde der Fachberater des THW durch die Einsatz-leitung angefordert. Eine Schnelleinsatzgruppe Sanitätsdienst des DRK KV Burgdorf kümmerte sich um die Bewohner und stand für den Eigen-schutz der Hilfskräfte zur Verfügung. Gegen 05:45 Uhr erfolgte die Alarmierung des THW Ortsverbandes Burgdorf. Da ein Räumeinsatz angekündigt wurde begab sich die Schnelleinsatzgruppe zunächst nur mit dem Mannschaftstransportwagen, der Kipper sowie dem Bergungs-räumgerät zum Einsatzort. Schnell stand fest, das umfangreiche Bergungs- und Sicherungsmaßnahmen erforderlich waren, so daß der Ortsverband Burgdorf seinen Gerätekraftwagen GKW I nachführte und gleichzeitig eine Gruppe des THW Ortsverbandes Ronnenberg, die sich wegen der EXPO-Bereitschaft in der Unterkunft befand, anforderte (MTW, GKW II, Kipper-Ldkr).

Mehrfach erfolgte bei beiden THW Ortsverbänden ein Helferaustausch, so daß am bis Einsatzende gegen 22:00 Uhr 17 Helfer des THW OV Burgdorf und 33 Helfer des THW OV Ronnenberg helfen konnten. Nachdem das gesamte Stroh aus dem Ort transportiert war und alle Glutnester bekämpft waren, wurden die Kräfte des Technischen Hilfswerkes von der Feuerwehr mit Dank entlassen.

Bewährt hat sich bei dieser Einsatzlage wieder einmal die frühzeitige Anforderung eines großen Baggers, da die Möglichkeiten, die das Bergungsräumgerät mit Baggerarm und Tieflöffel bietet besonders beim Arbeiten in entsprechenden Höhen begrenzt sind. Der kombinierte Einsatz von Bagger (herunterziehen) und Radlader (aufladen) ist zu empfehlen. Der aus einem Nachbarbetrieb herbeigeholte Minibagger war beim vorliegenden Großbrand sehr hilfreich. Sein Einsatz richtet sich jedoch im wesentlichen danach welche Lasten die Geschossdecke noch aufnehmen können.

Zunächst wurde durch das THW ein Zugang zu dem brennenden Stroh geschaffen. Hierzu mussten Teile des eingestürzten Daches mit dem Radlader beiseite geräumt werden. Stark beschädigte Holzkonstruktionen wurden mit der Seilwinde des Kippers niedergerissen. Mit mehreren Kettensägen zerlegten die Helfer von THW und Feuerwehr die verkohlten Balken. Eine Strohförderanlage wurde mit dem Trennschleifer zerlegt.

Das immer wieder aufflammende Stroh musste auf die beiden Kipper sowie vier landwirtschaftliche Gespanne verladen und aus dem Ortskern auf ein freies Feld gefahren werden. Das Bergungsräumgerät wurde dabei von einem Radbagger, und einem Frontlader unterstützt, so daß von zwei Seiten mit dem Abtransport des Brandgutes begonnen werden konnte. Trupps mit Motorsäge, Einreißhaken und Bergungsbeilen mussten immer wieder glimmende Balken entfernen.

Da sich das Feuer bereits über eine Balkenlage durch eine Brandwand gefressen hatte musste in dem Wohngebäude ein Teil der Decken- bzw. Fußbodenverkleidung geöffnet werden, um die darunter liegenden Glutnester zu bekämpfen. Mehrere THW Helfer unterstützen die Bewohner beim sicher von Möbeln und Wertgegenständen. Dabei mussten in zwei Räumen die teilweise eingestürzten Decken notdürftig mit Patentsteifen gestützt werden. Mehrere Kühltruhen wurden mit mobilen Stromerzeugern versorgt, da die Stromversorgung in den Gebäuden zur Sicherheit abgestellt war. Gemeinsam pumpten Feuerwehr und Technisches Hilfswerk mit einer Tauchpumpe und einem Wassersauger das Löschwasser aus den Kellerräumen. Im Inneren des Gebäudes wurden mehrere Scheinwerfer installiert.

Die Koordination der Transportfahrzeuge, zum Teil gestellt durch die beiden Kipper der Fachgruppen Räumen, zum anderen von den örtlichen Landwirten, gestaltete sich aufgrund der beengten Platz-verhältnisse schwierig und oblag ebenfalls dem THW. Der teilweise verbrannte Dachstuhl wurde mit zerlegt und ebenfalls abtransportiert. Zum Abdichten des Wohngebäudes gegen Witterungseinflüsse setzen die Helfer des OV Burgdorf Folien und Dachlatten ein.

Am späten Nachmittag wurde der Gertekraftwagen GKW I mit NEA30kVA des OV Ronnenberg angefordert, dessen Besatzung die Einsatzstelle bei Einsetzen der Dämmerung großflächig mit einer Lichtleistung von insgesamt 14.000 W ausleuchtete. Eine zentrale Stromversorgung wurde aufgebaut.

Obwohl auf dem Strohboden ein Minibagger, der zuvor von dem Bergungsräumgerät mit der Palettengabel hinaufgehoben wurde, eingesetzte werden konnte, blieb viel Handarbeit mit Dunghaken und Heugabeln für die Helfer von Feuerwehr und THW. Immer wieder wurden Glutnester aufgespürt und abgelöscht.

THW OV Ronnenberg:

  • 33 Helfer
  • ZTr - MTW
  • B1 - GKW 1
  • FGr R - Kipper/Ladekan
  • FGr R - MLW Räumen
  • B2 - GKW 2 + NEA 30 kVA

THW OV Burgdorf:

  • 17 Helfer
  • ZTr - MTW
  • B1 - GKW 1
  • FGr R - Kipper/Seilwinde
  • FGr R - Bergungsräumgerät


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