Wennigsen. Der Schwelbrand in der Möbelfirma Busch schien schon unter Kontrolle zu sein, als es plötzlich zu einer Durchzündung in einer Produktionshalle kam. Innerhalb weniger Sekunden stand ein ca. 20x45 Meter großer eingeschossiger Gebäudeteil, in dem sich unter anderem die Lackiererei des holzverarbeitenden Betriebes befand, in Flammen. Zunächst war am Montag Vormittag (14.08.2000) die Feuerwehr Wennigsen zum Einsatz ausgerückt, nun wurden zur Brandbekämpfung und zum Schutz der angrenzenden Produktionsstätten alle Ortsfeuerwehren der Gemeinde Wennigsen alarmiert.
Zusätzliche Unterstützung, insbesondere zur Wasserversorgung, erhielten die Einsatzkräfte durch mehrere Ortsfeuerwehren der Städte Barsinghausen, Gehrden und Ronnenberg. Insgesamt waren über 140 Helfer der Feuerwehr im Einsatz. Aufgrund der starken Rauchentwicklung und der vorhandenen Giftstoffe wurde die Einsatzstelle und die Umgebung durch den "Messzug" der Feuerwehr Seelze überwacht.
Ab ca. 14 Uhr war der Fachberater des THW Ortsverbandes Ronnenberg vor Ort. Auf Anforderung der Einsatzleitung wurde die Schnelleinsatzgruppe Bergung in ihrer Einsatzoption "Räumen" alarmiert, um die Nachlöscharbeiten und die Ermittlungen der Polizei zu unterstützen.
Bereits 30 Minuten nach der Alarmierung trafen die ersten 14 Helfer mit dem Mannschaftstransportwagen (MTW), dem Gerätekraftwagen (GKW I), dem Kipper mit Ladekran und dem Bergungsräumgerät (BRmG) an der Einsatzstelle ein.
Das Dach der ausgebrannten Halle war eingestürzt. Zwischen den Maschinen und dem Lackierofen befanden sich Paletten mit aufgeschichtetem Holz sowie unzählige Metallbehälter. Für die Nachlöscharbeiten mussten die glimmenden Stapel auseinandergerissen und das kontaminierte Brandgut in angeforderte Abrollbehälter geladen werden, um eine weitere Verunreinigung des Grundwassers zu verhindern.
Bevor in die Halle eingedrungen werden konnte, wurde ein Trupp des THW mit der Abdichtung eines ca. 400 Meter entfernten Regenrückhaltebeckens beauftragt. Hier sollte das Löschwasser aufgefangen und später in Auffangbehälter abgepumpt werden. Ein weiterer Trupp, der mittlerweile mit dem Gerätekraftwagen (GKW II) an der Einsatzstelle eingetroffen war, unterstützte die Feuerwehr, indem er unter Verwendung einer Ketten- sowie der Säbelsäge die Dachhaut hinter den angrenzenden Brandwänden öffnete, damit die Feuerwehr dort vorhandene Glutnester ablöschen konnte. Die Arbeiten unmittelbar am oder im Brandobjekt mussten von allen Helfern unter Verwendung von Pressluftatmern bzw. Atemschutzmasken mit Filtern durchgeführt werden.
Gegen 19 Uhr wurde ein Teil der THW-Kräfte ausgetauscht und der Stromerzeuger 30kVA sowie ein Mehrzwecklastwagen zur Einsatzstelle gebracht. Die Räum- und Nachlöscharbeiten dauerten bis nach 1 Uhr nachts, so dass das Gelände nach Einbruch der Dunkelheit durch Helfer der zweiten Bergungsgruppe großflächig mit einer Lichtleistung von insgesamt 15.000 Watt ausgeleuchtet wurde. Im Brandschutt auflodernde Glutnester wurden von den bereitstehenden Löschtrupps sofort abgelöscht. Da eine Brandwand größerer Risse aufwies, mussten mehrere Gipsmarken zur Beobachtung gesetzt werden.
Gegen 2 Uhr, nach elfstündigem Einsatz, waren alle 33 Helfer des Technischen Hilfswerkes wieder in die Unterkunft eingerückt. Die Zusammenarbeit mit der Einsatzleitung Feuerwehr und der Polizei verlief vorbildlich. Die schnelle Verfügbarkeit der Schnelleinsatzgruppe, sowie die Fachkompetenz der THW-Kräfte wurde ausdrücklich gelobt.