Wennigsen / Deister (Region Hannover). Kurz nach Sonnenaufgang trafen sich am Sonntag den 20. August zwölf Mitglieder der Spezialeinheit Bergung ABC (SEB-ABC) in der THW-Unterkunft in Ronnenberg, um eine freiwillige Zusatzausbildung durchzuführen. Im Rahmen einer Wanderung sollten die neue ABC-Schutzmaske "M2000" und das zugehörige Trinksystem in Verbindung mit semipermeabler Schutzkleidung unter Belastung erprobt werden. Die neuen Schutzmasken, die offiziell derzeit nur für die Bundeswehr produziert werden, erhielten die THW-Teileinheiten der SEB-ABC erst unmittelbar vor der Fußballweltmeisterschaft 2006, so dass lediglich eine Kurzeinweisung durchgeführt werden konnte. Am heutigen Sonntagmorgen sollte nun ein längerer Trageversuch erfolgen.
Noch in der Unterkunft wurde die Schutzkleidung angelegt. Dabei nutzen die Helfer den "Overgarment" als Übungsanzug zur Darstellung der neuen semipermeablen und flammen hemmenden Schutzkleidung (ABC-F-Anzug) des THW. Die neuen Anzüge sind an die Teileinheiten zwar bereits ausgeliefert, sie verbleiben jedoch, um ein vorzeitiges Belegen der Aktivkohleschicht zu verhindern, luftdicht eingeschweißt unter besonderem Einsatzvorbehalt.
Gegen 06.00 Uhr rückten dann die Helfer unter ABC-Schutz in den Einsatzraum ab. Mehrere Teams wurden an verschiedenen Stellen am Waldrand in der Gemeinde Wennigsen abgesetzt und waren jeweils mit einem GPS-Empfänger ausgestattet. Nun galt es, im Waldgebiet des Deisters unter Verwendung der Geräte vorgegebene Punkte zu erreichen, wobei erhebliche Steigungen zu überwinden waren. Über einige Umwege wurde von den Trupps der "Annaturm" erreicht. Über den Deisterkamm ging es dann vorbei an den Radaranlagen der Flugsicherung bis zum Nienstädter Pass. Hier wurden die Trupps wieder aufgenommen und nach Ronnenberg gebracht, wo die Übung nach insgesamt ca. 3,5 Stunden unter ABC-Schutz endete.
Positiv überrascht waren die Helfer vom Tragekomfort der neuen Maske. Zusätzlich zu der Schutzmaske erhalten die ABC-Helfer bei dieser Ausstattung einen Trinkrucksack, der über einen Schlauch fest mit dem Trinkanschluss der Maske verbunden ist. Der Rucksack kann mit bis zu drei Litern Flüssigkeit gefüllt werden.
Die frühmorgendliche Ausbildungsveranstaltung endete gegen zehn Uhr mit einem gemeinsamen Frühstück. Einige Helfer konnten, gleich vom Frühstückstisch startend, an dem Einsatz der Fachgruppe Ortung auf Anforderung der Polizeidirektion Hannover teilnehmen.
Bernhard Rodeck
THW Ortsverband Ronnenberg