Landringhausen, Stadt Barsinghausen (Landkreis Hannover). Kurz vor 16:00 Uhr wurden am 20.06.2001 die Ortsfeuerwehr Landringhausen zusammen mit der Stützpunktfeuerwehr Groß Munzel und den Wehren aus Ostermunzel, Barringsen und Holtensen zu einem Feuer in einem Wohngebäude mit angrenzender Scheune und Nebenbauten gerufen. Das Feuer hatte sich in dem rundherum bebauten, mit Großfahrzeugen schlecht zugänglichen Haus bereits so weit ausgebreitet, so daß sich die Feuerwehr im wesentlichen auf den Schutz der Nachbarschaft konzentrierte. Menschen waren glücklicherweise nicht gefährdet.
Gegen 16:40 Uhr wurde "Feuer aus" gemeldet und die Nachlöscharbeiten konnten beginnen. Da der Mittelteil des Hauses durch die Flammen extrem geschwächt war, drohten die beiden Giebel, mehrere Wände und der Schornstein einzustürzen. Zusätzlich brannte auf dem Strohboden noch ein eingelagertes Heu, welches zum vollständigen Ablöschen abgetragen werden musste. Nachdem zunächst versucht wurde die Lage mit eigenen Mitteln, unter Verwendung eines Ackerschleppers zu entschärfen, wurde um 19:07 Uhr die Schnelleinsatzgruppe Bergung des THW Ortsverbandes Ronnenberg in der Einsatzoption "Räumen" durch die Einsatzleitung angefordert.
Bereits um 19:24 Uhr rückten das Bergungsräumgerät (BRmG) und der Kipper mit Ladekran von der Unterkunft ab. Ihm folgte wenige Minuten später der Mannschaftstransportwagen (MTW), so daß für den "Erstangriff" und die "Erkundung" eine Einsatzstärke von 1/7 zur Verfügung stand. Die erste Beurteilung der Lage zeigte, daß eine Sicherung des angeschlagenen, stark einsturzgefährdeten Gebäudes nur durch ein Niederlegen des Kamins sowie der Wände des Mittelgebäudes möglich war. Zum Ablöschen musste das Brandgut aus dem Objekt herausgefahren und aufgrund der räumlichen Verhältnisse unmittelbar neben dem Gebäude verteilt werden.
Da mit einer Einsatzdauer von mehreren Stunden zu rechnen war und weitere Helfer sowie die umfangreiche Beleuchtungsausstattung des Technischen Hilfswerkes benötigt wurden, forderte die Einsatzleitung den Gerätekraftwagen (GKW II) mit Netzersatzaggregat 30 kVA an. Zwischenzeitlich wurde damit begonnen, die Vorderwand mit dem Bergungsräumgerät abzutragen und Brandgut zu verteilen. Zu einer kurzzeitigen Unterbrechung kam es, da sich der Radlader beim Eindringen in den Brandschutt eine Dunggabel in den Vorderreifen gefahren hatte und dieser vor Ort gewechselt werden musste.
Gegen 20:30 Uhr waren neben den Feuerwehrkräften 16 THW Helfer vor Ort. Während der Räumtrupp seine Arbeiten mit dem Radlader im immer tiefer werdenden Gelände fortsetzte, kümmerte sich ein Bergungstrupp um das Entfernen und Zerkleinern von Holzbalken.
Der andere Trupp bereitete die großflächige Ausleuchtung der Einsatzstelle vor. Das Netzersatzaggregat diente zur zentralen Stromversorgung der Halogenstrahler mit einer Gesamtleistung von 22.000 Watt. Die Verpflegung der Einsatzkräfte vor Ort erfolgte in hervorragender Weise durch die Nachbarschaft und die örtliche Feuerwehr.
Augrund der schlechten Zugänglichkeit und des durch das Löschwasser bereits sehr aufgeweichten Bodens, bereitete das Niederlegen der rückwärtigen Wand mit Giebel, sowie des Schornsteines einige Probleme, so daß unterschiedliche Maßnahmen erprobt werden mussten, bevor gegen 00:30 Uhr die Giebelwand und wenige Minuten später der Kamin stürzte. Während der gesamten Sicherungsarbeiten musste die Feuerwehr immer wieder Entstehungsbrände ablöschen.
Das Einreißen weiterer Außenwände und eines Teiles einer Geschoßdecke erfolgte wegen des unzugänglichen Bereiches hinter dem Gebäude durch die Bergungsgruppe, die den Mehrzweckzug und Anschlagmittel einsetzte. In anstrengender Handarbeit musste die Reste des glimmenden Brandgutes umgewälzt und Holzbalken entfernt werden. Hierbei kamen immer wieder Motorkettensägen zum Einsatz. Gegen 01:00 Uhr wurde ein Teil der THW Helfer abgelöst und durch frische Kräfte ersetzt (GKW I und MLW-R).
Um 03:15 Uhr konnten die Arbeiten beendet und die Beleuchtungs- und Löschmaßnahmen auf ein Minimum zurückgebaut werden. Die Kräfte der Feuerwehr und des Technischen Hilfswerkes konnten bis auf eine Brandwache in die Unterkünfte einrücken. Vor Ort verblieben jeweils fünf Helfer der Feuerwehr mit einem Löschgruppenfahrzeug und des THW mit einem Mehrzwecklastwagen (MLW-R). Die Beleuchtung wurde bis gegen 05:30 Uhr mit zwei mobilen Stromerzeugern und sechs 1000W Scheinwerfern gewährleistet.
Der Einsatz zeichnete sich durch die gute Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und THW bei der Erledigung der fachlich anspruchsvollen Aufgaben aus. Insgesamt waren 26 Helfer der THW Ortsverbandes Ronnenberg eingesetzt.