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Aluminium-Brand erfordert THW-Einsatz

Großeinsatz von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk

Langenhagen (Region Hannover). Mehr als 130 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Langenhagen und 42 Spezialisten des Technischen Hilfswerkes aus vier Ortsverbänden des GFB Hannover bekämpften in der Nacht vom 31. Oktober auf den 01. November einen Großbrand im Langenhagener Ortsteil Kaltenweide. Weitere Unterstützung erhielten die Helfer durch die Johanniter Unfallhilfe und mehrere Fahrzeuge der Berufsfeuerwehr Hannover.

Kurz vor 17 Uhr war die Feuerwehr auf das Gelände eines Recyclingbetriebes nahe der Bundesautobahn 352 gerufen worden. Beim Eintreffen standen in einem Lagerhallenkomplex bereits zwei jeweils 50 m² Hallensegmente in Vollbrand. Das Feuer drohte auch auf die beiden angrenzenden Gebäudeteile überzugreifen. In allen vier, jeweils durch eine Mauer abgeteilten, Boxen wurde Aluminiumgranulat gelagert.

Infolge der sehr hohen Temperaturen die bei der Verbrennung des Leichtmetalls entstehen, kam es zu starken Verpuffungen, die gleich zu Beginn des Einsatzes zur Verletzung zweier Feuerwehrangehöriger führten. Während das eigentliche Feuer bei derartigen Einsätzen nicht mit Wasser in Verbindung gebracht werden darf, wurden große Mengen zum Schutz der umliegenden Gebäude vor der Strahlungshitze benötigt, was das Heranführen des Löschmittels über weite Strecken, teilweise auch über Bahngleise, erforderlich machte.

Die Alarmierung des THW Ortsverbandes Ronnenberg erfolgte bereits kurz nach 17:30 Uhr. Wie bereits bei einem ähnlichen Einsatz im Januar dieses Jahres sollten die THW-Helfer mit dem Kipper trockenen Sand vom Volkswagenwerk in Hannover holen und diesen mit dem Bergungsräumgerät auf das Brandgut verteilen. Da die Lage große Mengen Schüttgut erforderte wurden der Ortsverband Burgdorf mit einer weiteren Fachgruppe Räumen sowie die Kipper mit Ladekran der Ortsverbände Springe und Wunstorf nachalarmiert.

Während die vier Kipper zum Transport eingesetzt wurden, mussten am Brandobjekt zunächst Sicherungsmaßnahmen durchgeführt werden, um ein möglichst gefahrloses Arbeiten der Bergungsräumgeräte zu ermöglichen. Die Spezialisten von Feuerwehr und THW setzten u.a. einen Gabelstapler zum Abtransport von gefährdeten Gebinden ein.

Ständig waren mehrere Trupps mit umluftunabhängigen Atemschutzgeräten im Einsatz. Zur Sicherung der am Gebäude arbeitenden Radlader standen ständig Helfer des THW und der Feuerwehr in schweren Hitzeschutzanzügen sowie Strahlrohre zur Kühlung in Bereitschaft. Hitzeschutzbekleidung war auch dort erforderlich, wo in den benachbarten Hallenteilen kleinere Löcher in der Wand mittel Sand verschlossen werden mussten. Da aufgrund der enormen Strahlungshitze mit den Radladern nicht in die Halle gefahren werden konnte, wurden zunächst die Glutnester an den Toren abgedeckt.

Nach Umrüstung des Bergungsräumgerätes des Ortsverbandes Burgdorf mit dem Frontbaggerarm und dem Tieflöffel sowie Vornahme erheblicher Sicherungsmaßnahmen, wurde die bereits angeschlagene Hallenwand von der Rückseite her geöffnet. Somit war es möglich von zwei Seiten Sand auf das Brandgut zu kippen. Nachdem sich die Schmelze wieder etwas beruhigt hatte, konnte mit der Klappschaufel des einen Räumgerätes Abdeckmaterial angehäuft werden, dass dann mit dem Tieflöffel in die Tiefe der Halle geschoben wurde.

Gegen drei Uhr nachts war die Glut soweit abgedeckt, dass nur noch wenige offene Flammen verblieben. Während das THW den Einsatz beendete verblieb eine Brandwache der Feuerwehr an der Einsatzstelle.

Das Technische Hilfswerk war neben dem Sandtransport und dem Eindämmen des Feuers ebenfalls damit betraut verschiedene Kanaldeckel und Abflüsse im Auftrage der Unteren Wasserbehörde abzudichten und zusammen mit der Feuerwehr mittels Sandsäcken und Tauchpumpen eine Löschwasserrückhaltung aufzubauen. Feuerwehr und THW leuchteten die Schadenstelle gemeinsam großflächig aus.

Während der gesamten Einsatzdauer standen Kräfte der Schnelleinsatzgruppe Sanitätsdienst der Johanniter Unfallhilfe aus Langenhagen sowie Notarzt und Rettungswagen zur Eigensicherung in Bereitschaft. Die Johanniter kümmerten sich auch um die Bereitstellung von Kalt- und Warmgetränken sowie die Zubereitung eines Eintopfes. Geleitet wurde der Einsatz vom Stadtbrandmeister der Stadt Langenhagen, der seine Einsatzleitung im ELW 2 eingerichtet hatte. Zur Sicherheit mussten zeitweise eine S-Bahnstrecke sowie die BAB 352 gesperrt werden.

Nach gut neunstündigem Einsatz wurden die Kräfte des THW mit Dank entlassen. Im Bereich der Stadt Langenhagen war dies bereits der vierte Metallbrand dieses Ausmaßes innerhalb der letzten sechs Jahre. Das THW unterstützte zuletzt im Januar 2004 bei einem Feuer in einem Recyclingbetrieb im Stadtteil Godshorn.

Feuerwehren

  • Feuerwehr Langenhagen
  • Feuerwehr Kaltenweide
  • Feuerwehr Krähenwinkel
  • Feuerwehr Engelbostel
  • Feuerwehr Godshorn
  • Feuerwehr Schulenburg
  • Berufsfeuerwehr Hannover


Johanniter Unfallhilfe Langenhagen


Polizeidirektion Hannover


Bundesgrenzschutz GSA Hannover


THW OV Ronnenberg (25 Helfer)

  • Mannschaftstransportwagen MTW
  • Gerätekraftwagen GKW I + NEA30
  • Mehrzweckkraftwagen MzKW-WB + Lafette (WB-B2B + WB-Räumen)
  • Gerätewagen GW-GG
  • LKW-Kipper Kipper Ldkr (13mt)
  • Bergungsräumgerät BRmG


THW OV Burgdorf (13 Helfer)

  • Mannschaftstransportwagen MTW
  • Gerätekraftwagen GKW II + NEA105
  • LKW-Kipper Kipper Seilwinde (50kN)
  • Bergungsräumgerät BRmG


THW OV Springe (2 Helfer)

  • LKW-Kipper Kipper Ldkr (7mt)


THW OV Wunstorf (2 Helfer)

  • LKW-Kipper Kipper Ldkr (10mt)

Frank Arlt
THW Ortsverband Ronnenberg


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