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Brennendes Aluminium erfordert Großeinsatz von Feuerwehr und THW

Zusammenarbeit von THW und Feuerwehr bei Großbrand

Langenhagen (Region Hannover). Ein Großbrand in einem Recyclingbetrieb im Langenhagener Stadtteil Godshorn führte in der Nacht vom 16. zum 17. Januar zu einem Großeinsatz. Gegen Mitternacht wurde die Feuerwehr zu einer ca. 20 x 40 Meter großen Lagerhalle gerufen, da Anwohner Feuerschein bemerkt hatten. Die Halle war gefüllt mit Aluminiumspänen, die in Gebinden in Schwerlastregalen gelagert wurden. Das brennende Aluminium bildete sofort eine extrem große Hitze, die dazu führte, dass schnell die gesamte Halle in Flammen stand.

An ein Löschen mit Wasser ist bei derartigen Metallbränden nicht zu denken, da Wasser beim Auftreffen durch die Temperatur sofort in Wasserstoff und Sauerstoff zersetzt wird und dieses so genannte Knallgas zu extrem gefährlichen Verpuffungen oder Explosionen führt. Metallbrände, vor allem kleineren Ausmaßes, lassen sich gut durch Abdecken mit trockenem Sand unter Kontrolle bringen. Die Feuerwehr Langenhagen alarmierte daher bereits gegen 00:30 die Schnelleinsatzgruppen der Ortsverbände Ronnenberg und Burgdorf, die mit ihren Kippern und Bergungsräumgeräten unterstützen sollten.

Während die Burgdorfer Kräfte die Einsatzstelle sofort anfuhren, wurden die Ronnenberger Fachgruppe Räumen zunächst zum Volkswagenwerk in Hannover Stöcken entsandt. Dort wurden die Helfer schon von der Werkfeuerwehr erwartet und mussten ca. 40m? trockener Sand, der an der dortigen Gießerei gelagert ist, auf drei Kipper verladen. Diese brachten das Löschmittel dann zur Einsatzstelle.

Vor Ort richtete der Zugtrupp des TZ Ronnenberg die THW Führungsstelle, direkt angelehnt an die Gesamteinsatzleitung im ELW 2 der Feuerwehr Langenhagen, ein. Die zwei Einsatzabschnittsleitungen am Brandort und die EAL "THW" und EAL "JUH" wurden durch die Fernmeldegruppe der Feuerwehr auf die Telefonanlage des Einsatzleitwagens aufgeschaltet. Neben allen sechs Ortsfeuerwehren der Stadt Langenhagen waren auch Kräfte der Flughafenfeuerwehr u.a. mit einem großen Pulverlöschfahrzeug am Einsatzort. Die Schnelleinsatzgruppen Rettungsdienst und Betreuung der Johanniter Unfallhilfe Langenhagen stellten mehrere RTW und KTW zum Eigenschutz der Helfer zur Verfügung und kümmerten sich um die Verpflegung und Betreuung aller Kräfte.

Es stellte sich dann nach der Erkundung schnell heraus, dass das THW neben dem Schaffen von Zugängen und dem Aufbringen des transportierten Sandes auch die großräumige Ausleuchtung der Einsatzstelle übernehmen sollte. Es wurden daher unter dem Einsatzabschnitt "THW" die Unterabschnitte "Räumen" und "Beleuchtung" gebildet und der Ortsverband Hannover-Langenhagen mit der SEG und der Fachgruppe Beleuchtung nachalarmiert.

Die brennende Halle befand sich in einem Industriegebiet und war auf zwei Seiten von Parkflächen bzw. Straßen und auf den anderen Seiten von Gebäuden eingeschlossen. Die Feuerwehr musste sich auf das Kühlen der Außenwände und den Schutz der Nachbargebäude so wie eines großen Heizöltanks beschränken.

Jeder der drei THW Ortsverbände übernahm die Beleuchtung von einer Gebäudeseite aus, wobei ein gehöriger Abstand aufgrund der Strahlungshitze und der immer wieder vorkommenden Verpuffungen gehalten werden musste. Der Ortsverband Hannover-Langenhagen übernahm mit einem zweiten Stromerzeugeranhänger und Lichtmast zusätzlich die Energieversorgung im Bereich der Betreuungs- und Verpflegungsstelle der Johanniter Unfall Hilfe sowie der Einsatzleitung.

Das Hallendach war überwiegend eingestürzt bzw. auf die Teile des Schwerlastregals gefallen. Direkten Zugang zum Barndraum gab es von außen lediglich über ein LKW-Tor sowie die an einigen Stellen durchgebrannte Außenwand. In Abstimmung mit dem Einsatzleiter der Feuerwehr und der zuständigen Einsatzabschnittsleitung sollte das THW in einer verhältnismäßig gut zugänglichen Außenwand einen weiteren Zugang schaffen. Hierzu wurden ein Bergungsräumgerät mit Frontbaggerarm und Tieflöffel und das andere Räumgerät mit Klappschaufel bereitgestellt. Zum Schutz der Helfer wurden zusätzlich zwei Trupps des THW und ein weiterer Trupp der Feuerwehr mit Atemschutzgeräten und schweren Hitzeschutzanzügen ausgestattet.

Gerade als die ersten Arbeiten beginnen sollten, ereigneten sicher wieder mehrere Explosionen mit Stichflammen, die weit über das Dach hinaus reichten, so dass sich alle Feuerwehrkräfte und THW-Helfer in sichere Entfernung zurück ziehen mussten und zur Kühlung der Wände Wasserwerfer und Hydroschilde eingesetzt werden mussten. Erst nach geraumer Zeit hatte sich wieder eine so dicke Schicht aus Schlacke und Asche über dem Brandgut gebildet, dass es möglich war die Lage zu erkunden.

Aufgrund der Tatsache, dass immer wieder Teile der Deckenkonstruktion auf die Haufen unter der Oberfläche brennender Metallspäne fielen und dies jeweils unmittelbar zu einer Verpuffung führte, entschlossen sich die Führungskräfte gemeinsam, vorerst von allen Maßnahme im Innenbereich der Halle abzusehen. Die Strahlungshitze im Bereich der LKW-Zufahrt war darüber hinaus so groß, dass auch ein Radlader den bereitgestellten Sand nicht bis an das Brandgut heran bringen konnte.

Den Helfern blieb daher nur die Aufgabe die Nachbarschaft zu schützen. Aus einem Keller wurde zusätzlich kontaminiertes Löschwasser abgepumpt. Die Trupps mit Hitzeschutzbekleidung verblieben in Bereitschaft. Gegen acht Uhr morgens konnten die Kräfte des THW OV Burgdorf einrücken. Für die THW-Helfer die mit den Beleuchtungsaufgaben beschäftigt waren, konnte der Einsatz zwischen sieben und neun Uhr beendet werden. In Bereitstellung bzw. zur Stromversorgung verblieben bis Mittag der Kipper mit Kran, das Bergungsräumgerät und ein GKW I des OV Ronnenberg sowie ein GKW II mit NEA40 des OV Hannover-Langenhagen.

Da derzeit keine weiteren Einsatzoptionen für das THW erkennbar sind, rückten die Restkräfte in Absprache mit dem Einsatzleiter der Feuerwehr ein. Die Feuerwehr wird voraussichtlich bis gegen Mitternacht eine Brandwache stellen. Danach soll ein privater Sicherheitsdienst die Absperrung übernehmen. Weitere Maßnahmen sind erst für Montag geplant, in der Hoffnung, daß sich das Metall bis dahin deutlich heruntergekühlt hat und die Hitzeentwicklung Tätigkeiten in und an der einsturzgefährdeten Halle zulassen.

Der Einsatz zeichnete sich aus durch die sehr gute Zusammenarbeit der Feuerwehr, der Johanniter-Unfall-Hilfe und der drei Ortsverbände des THW. Der Einsatzleiter bedankte sich zum Abschluss Einsatzes nochmals für die schnelle und professionelle Hilfe im Bereich Räumen und Beleuchtung. Ein ähnlicher Einsatz vor ca. drei Jahren forderte in Langenhagen drei Schwerstbrandverletzte unter den Feuerwehrkameraden. Es stand daher von Anfang an fest, dass das Risiko für die Helfer möglichst minimiert werden musste, da Metallbrände dieses Ausmaßes extrem gefährlich und unkalkulierbar sind.

THW OV Hannover-Langenhagen (14 Helfer)

  • GKW I & NEA40
  • GKW II & NEA30
  • MLW 2
  • MZW-Log

THW OV Burgdorf (16 Helfer)

  • MTW
  • GKW I
  • GKW II & NEA105
  • Kipper
  • BRmG

THW OV Ronnenberg (20 Helfer)

  • MTW
  • GKW I & NEA30
  • GKW II
  • Kipper Ldkr
  • BRmG

Beteiligte Feuerwehren

  • Ofw. Langenhagen
  • Ofw. Godshorn
  • Ofw. Engelbostel
  • Ofw. Schulenburg
  • Ofw. Krähenwinkel
  • Ofw. Kaltenweide
  • Werkfeuerwehr Airport Hannover
  • Werkfeuerwehr Volkswagen AG
  • Ofw. Ronnenberg mit GW-AS und MZW der FTZ-Ronnenberg

Johanniter-Unfall-Hilfe OV Langenhagen

  • SEG Rettungsdienst
  • SEG Betreuungsdienst

Bernhard Rodeck
THW Ortsverband Ronnenberg


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