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EUDREX 2004-Vorübung in der THW-Bundesschule in Hoya

Vorbereitung in der THW-Bundesschule Hoya auf die EUDREX 2004

Hoya / Ronnenberg. Mit 28 Helfern und sieben Einsatzfahrzeugen rückten die Spezialisten des Technischen Zuges Ronnenberg am vergangenen Wochenende zur Standort verlagerten Ausbildung nach Hoya aus. Durch die gute Kooperation mit dem THW Länderverband Bremen, Niedersachsen, der Schulleitung der BUS-Hoya und der THW-Leitung wurde ermöglicht, dass dem Ortsverband das Schulgelände mit den Übungsanlagen zur alleinigen Nutzung für ein Wochenende Verfügung stand. Schwerpunkt der Ausbildung sollte die technischen Hilfeleistung bei ABC-Lagen sein.

Am Freitagabend fand zunächst einmal eine gemeinsame Abschlussbesprechung zu den umfangreichen Erprobung im ersten Halbjahr 2004 statt. Anwesend waren u.a. auch der Referatsleiter F und der Referent Ausbildung aus der LB-Dienststelle sowie der Projektleiter und zuständige Referent aus der THW-Leitung. Neben einer Zusammenfassung der Ergebnisse wurden den beteiligten Helfern nochmals besonderer Dank ausgesprochen. Eine kurze Vorstellung des "EU-Mechanismus" und ein Ausblick auf die im Oktober stattfindende Übung EUDREX2004 beendete den Ausbildungsabend.

Der Samstagvormittag diente zur Stationsausbildung. Ein Platz zum Umkleiden der Schutzanzugträger wurde in der Grillhütte gefunden. Einige Helfer bauten währenddessen den Stromerzeuger NEA30 und die Wasserversorgung auf. Zunächst gab es nochmals eine Einweisung in die Bedienung des Kernbohrgerätes, der hydraulischen Betonkettensäge und der hydraulischen Ringsäge, die der zweiten Bergungsgruppe seit kurzem zur Verfügung steht.

Danach wurden insgesamt sechs Teams zu je drei CSA-Trägern gebildet, die nacheinander die Arbeitsgeräte an Betonblöcken und Wänden zum Einsatz bringen sollten. Neben den gasdichten Anzügen kamen auch flüssigkeitsdichte CSA zum Einsatz. Großer Wert wurde neben der Tätigkeit an den Geräten auf die das koordinierte An- und Ablegen der Schutzanzüge und auf die Atemschutz-/CSA-Überwachung gelegt.

Nach einem guten und zu üppigen Mittagessen fand der Rückbau der Geräte vom Vormittag statt. Anschließend sollte eine Einsatzübung gefahren werden. Ausgangslage war der Unfall eines Gefahrgutkesselwagens. Aus dem Eisenbahnwaggon, der an einem Bahnübergang zum Stillstand gekommen war, trat ein giftiges Gas aus. Auf Anforderung der Feuerwehr sollten die THW-Kräfte den Kesselwagen einseitig anheben, so dass dieser abgedichtet werden konnte.

Der Technische Zug konnte mit MTW, GKW I, MzKW-WB und GKW-GG bis zur Absperrgrenze ca. 50 Meter vor dem Bahnübergang anfahren. Aufgrund der komplexen Aufgabe wurde entschieden nacheinander zwei verstärkte CSA-Trupps mit jeweils sechs Helfern zum Einsatz zubringen während zwei weitere CSA-Träger des Sicherungstrupp darstellten. Der erste Einsatztrupp rüstete sich mit den Schutzanzügen aus und die übrigen Helfer bauten die taktische Basis an der Absperrgrenze auf. Während der Truppführer mit einem weiteren Helfer die genaue Erkundung durchführte, stellten die übrigen Mitglieder des ersten Trupps die Strom- und Druckluftversorgung an der Einsatzstelle her. Danach wurden Bohlen zum unterfüttern und die Hebekissenausstattung zum undichten Kesselwagen transportiert. Zum Einsatz kommen sollten drei Hebekissen vom Typ NT58, die bereits außerhalb des kontaminierten Bereiches gekoppelt worden waren.

Dem ersten Trupp fiel nun die Aufgabe zu, eine geeignete Auflage im geschotterten Gleisbett unter dem Drehgestell mit schweren Bohlen zu schaffen und die Hebekissen zu platzieren. Diese Aufgabe gestaltete sich sehr Kräfte zehrend, da das Pakte aus drei gekoppelten Hebekissen NT58 mehr als 45 kg wiegt und die CSA-Träger besonders bei knienden Tätigkeiten durch den Schutzanzug und den Pressluftatmer stark behindert werden. Nachdem die Hebekissen richtig platziert und die Kesselwagen durch festziehen der Kupplung und unterlegen von Gleisschuhen gesichert waren, begab sich der erste Trupp zurück zur Dekontaminationsstelle.

Der zweite Trupp musste nun das Drehgestell anheben. Dazu wurde zunächst das oberste Kissen vollständig gefüllt und breites Kantholz auf die oben montierte Schwerlastaufnahme gelegt. Nun konnten die beiden unteren Kissen abwechselnd gefüllt werden. Die Drucklufterzeugung erfolgte mit dem elektrischen Kleinkompressor der B2-B. Da der Kompressor nur 300 Liter/Minute fördert, und jedes Hebekissen einen Inhalt von max. 1100 Liter Luft hat, dauerte der Füllvorgang entsprechend lange. Für ein schnelleres Anheben oder bei Verwendung der noch größeren NT132 Hebekissen mit einem Inhalt von je 3.850 Litern ist auf jeden Fall der im MzKW-WB eingebaute Drucklufterzeuger (1.500 Liter/Minute) dem Kleinkompressor vorzuziehen.

Nachdem das Drehgestell um ca. 10 cm angehoben war, konnte die Einsatzübung beendet werden. Nach dem Umkleiden sowie dem Rückbau und dem Verlasten aller Geräte wurden Kaffee und Kuchen eingenommen. Eine abschließende Auswertung im Lehrsaal beendete die Ausbildungsveranstaltung. Gegen 19 Uhr verließ die Fahrzeugkolonne die THW-Bundesschule wieder in Richtung Ronnenberg, wo am Abend dann noch die Schutzanzüge gesäubert und zum Trocknen aufgehängt werden mussten.

Bernhard Rodeck
THW Ortsverband Ronnenberg


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