Feuer auf Reiterhof in Köthenwald

Feuer auf Reiterhof in der Region Hannover - Helfer aus fünf THW Ortsverbänden im Einsatz

Sehnde - Ilten - Köthenwald (Region Hannover). Ein Großbrand auf einem landwirtschaftlichen Gehöft hielt am Montag (22.08.2005) rund 200 Einsatzkräfte in der Region Hannover in Atem. Kurz nach Mitternacht war in einer 18 Meter hohen Scheune mit einer Grundfläche von 1000 m² ein Feuer ausgebrochen, dass sich schnell auf das gesamte Gebäude ausweitete. Die Feuerwehren der Stadt Sehnde, unterstützt durch Kräfte aus der Nachbarstadt Lehrte, mussten sich trotz des schnelle Einsatzes von weit über einhundert Helfern zunächst auf den Schutz der umliegenden Gebäude des großen Reiterhofes beschränken. Wegen des starken Funkenfluges und der schwierigen Wasserversorgung war auch die nahe gelegene Bundesstraße 65 gesperrt.

Während die Löscharbeiten andauerten wurde gegen fünf Uhr in der Früh das Technische Hilfswerk zur Durchführung von Sicherungsarbeiten angefordert. Das hohe Gebäude war infolge der Brandzehrung und der Belastung durch Löschwasser und nasses Heu extrem angeschlagen und gefährdete sowohl die Einsatzkräfte als auch die angrenzenden Straßen. Der zunächst eingesetzte Technische Zug mit Fachgruppe Räumen des Ortsverbandes Burgdorf wurde ab halb acht durch Fahrzeuge und Einsatzkräfte der Ortsverbände Ronnenberg und Springe unterstützt. Die wesentliche Leistung des Vormittags bestand darin, den stark verkohlten Dachstuhl, von dem immer wieder Teile auf die Umgebung fielen, einzureißen und soweit zu beseitigen, dass er dem noch schwelenden Feuer keine weitere Nahrung bot.

Infolge des Feuers war auch die Elektroversorgung des Reiterhofes und einiger Wohnhäuser in der Nachbarschaft unterbrochen. Die Helfer des THW OV Burgdorf bauten daher eine Notstromversorgung mit der Netzersatzanlage 105 kVA der zweiten Bergungsgruppe auf und versorgten u.a. einige für den Hof wichtige Anlagen mit Strom.

Gegen Mittag konnte dann begonnen werden Teile der Seitenwände und der Geschossdecken einzureißen und abzutragen. Dabei kam auch eine Bergungsgruppe des THW Ortsverbandes Lehrte zum Einsatz. Die Spezialisten des Technischen Hilfswerkes trennten Stahlträger, Armierungen und Betonfertigteile mit Sägen, Trennschleifern, Brenn- und Plasmaschneidgeräten. Danach wurden die Trümmer mit zwei Bergungsräumgeräten aus dem Gebäude gezogen und mit drei Kippern zu einem Schuttabladeplatz gebracht.

Unterstützung erhielten die THW-Kräfte am Nachmittag durch einen Rad- und einen Kettenbagger. Damit war es möglich aus der Tiefe des teilweise fast bis auf die Grundmauern abgetragenen Gebäudes noch schwelendes Heu herauszuziehen. Auch dieser Brandschutt wurde mit den Kippern des THW abtransportiert. Da durch den Einsturz von Gebäudeteilen teilweise Asbestdämmplatten freigelegt wurden, trugen die Helfer zur Sicherheit Staubschutzmasken.

Am Nachmittag rückten die Lehrter Kräfte wieder ein und die Helfer der Räumeinheiten aus Burgdorf und Ronnenberg, die bereits seit den frühen Morgenstunden im Einsatz waren, wurden teilweise abgelöst. Die Versorgung wurde in vorbildlicher Art durch den Eigentümer des Reitstalles über die Großküche der benachbarten Wahrendorfschen Kliniken sichergestellt.

Am frühen Abend verzögerten sich die Arbeiten immer wieder, weil die Feuerwehr hartnäckige Brandnester ablöschen musste. Außerdem waren teile der dicken Armierungen in der Erdgeschoßdecke zu entfernen. Gegen 19 Uhr erfolgte die Alarmierung des Ortsverbandes Wunstorf, der mit einem vierten Kipper und dem Lichtmastanhänger anrücken sollte.

Nachdem die einsturzgefährdeten Gebäudeteile niedergelegt und auch das noch schwelende Brandgut auf eine nahe gelegene Weide abtransportiert war, konnte das Technische Hilfswerk seine Arbeiten gegen 22 Uhr beenden. Neben der Feuerwehren aus der Stadt Sehnde waren zur Eigensicherung auch Kräfte der Schnelleinsatzgruppe des DRK KV Burgdorf über den gesamten Zeitraum vor Ort. Obwohl ein erheblicher Sachschaden entstanden ist, können die ehrenamtlichen Helfer als Erfolg verbuchen, dass ein Übergreifen der Flammen auf angrenzende Gebäude verhindert werden konnte und das weder Anwohner noch die auf dem Hof untergestellten 80 Pferde verletzt wurden.

Die Einheiten rückten nach Beendigung des Einsatzes in die Unterkünfte ein und stellten die Einsatzbereitschaft wieder her. Insgesamt waren ca. 65 Spezialisten des Technischen Hilfswerkes zu unterschiedlichen Zeiten in den Einsatz eingebunden.


OV Ronnenberg

  • MTW
  • GKW I
  • GKW-GG mit Lafette und WB ‚Räumen’
  • Kipper Ldkr + Tieflader-Anhänger
  • BRmG
  • MLW-O2

OV Burgdorf

  • MTW
  • GKW I
  • GKW II + NEA105
  • Kipper Ldkr + Tieflade-Anhänger
  • BRmG
  • MTW-OV


OV Springe

  • MTW
  • Kipper Ldkr

OV Lehrte

  • MTW
  • GKW I
  • GKW II

OV Wunstorf

  • Kipper
  • MLW III + Lima-Anhänger

Bernhard Rodeck
THW Ortsverband Ronnenberg


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