Am Freitag, den 06.10.2000 rückten die beiden Schnelleinsatzgruppen Bergung und Ortung des THW Ortsverbandes Ronnenberg zu einer Großübung auf dem ehemaligen Werksgelände der Continental Werke in Hannover Limmer aus. Als Ausgangslage war ein Explosionsunglück angenommen worden, in dessen Folge mehrere Gebäude zerstört bzw. in Flammen standen. Insgesamt 20 Personen wurden vermißt.
Neben dem THW wurden die vier Löschzüge der Kreisfeuerwehrbereitschaft I (Landkreis Hannover), ein Löschzug der Feuerwehr Seelze, die Schnelleinsatzgruppen Sanitätsdienst des Deutschen Roten Kreuzes Garbsen und Neustadt sowie des Arbeiter Samariter Bundes aus Barsinghausen und Teile der Technische Einsatzleitung des Landkreises Hannover eingesetzt.
Zwei mehrstöckige Produktionsgebäude brannten (zum Teil auch real) und waren teilzerstört. Eine weitere Halle war ebenfalls betroffen. Die Bekämpfungsmaßnahmen wurden erschwert, da auf dem ganzen Gelände die Wasser- und Stromversorgung abgestellt war. Die Wasserversorgung mußte über lange Wegstrecke aus dem Leineabstiegskanal sichergestellt werden. Der Einsatz im Innenangriff hatte in den stark vernebelten, brennenden Gebäuden unter schwerem Atemschutz zu erfolgen.
Die 18 THW Helfer, die mit Teilen der beiden Bergungsgruppen sowie der Fachgruppe Ortung im Einsatz waren, mußten Teile der Einsatzstelle großflächig ausleuchten, drangen in die Gebäude ein um Verletzte zu bergen und Orteten vermißte Personen durch den Einsatz von Spürhunden. Die Teileinheiten des THW waren dabei jeweils einem Löschzug angegliedert, so daß eine enge Zusammenarbeit von Feuerwehr und THW begünstigt wurde.
Die geretteten Personen wurden über zwei Verletztenablagen zum Verbandsplatz und von dort durch die Sanitätskräfte in die Krankenhäuser transportiert. Gegen 23:00 Uhr, nach vierstündigem Einsatz, war mit dem Rückbau das Übungsende erreicht. Die Führung wurde im Verlauf des Einsatzes von der Führungsgruppe Bereitschaft (KFB I) an die Technische Einsatzleitung (TEL-LKH) übergeben.
Übungsbeobachter der Berufsfeuerwehr Hannover, der Continental Werkfeuerwehr, der Schutz- und der Wasserschutzpolizei waren vor Ort. Für das Technische Hilfswerk war die Übung eine gute Gelegenheit die Zusammenarbeit mit den anderen Hilfsorganisationen zu proben.