Lübeck - 14. September. Die Idylle an Deutschlands Ostseeküste wird von einer Ölpest dramatischen Ausmaßes bedroht. Rund 10.000 Tonnen Schweröl bewegen sich unaufhaltsam auf die Lübecker Bucht zu. Vor allem bedroht ist das Gebiet um die Mündung der Trave. Zurzeit zieht das THW im Auftrag des Havariekommandos alle verfügbaren Einheiten zur Ölschadenbekämpfung in Lübeck zusammen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) sagt für die Nacht Sturmböen voraus.
Das war das Übungsszenario, mit dem am vergangenen Wochenende in Lübeck-Travemünde und Umgebung mehr als 1.250 THW Helferinnen und Helfer im Einsatz waren. Mit Unterstützung von Feuerwehren, Sanitätsdiensten und der Bundespolizei sind sie der der drohenden "Katastrophe" Herr geworden.
„Glücklicher Weise handelt es sich hierbei nur um eine fiktive Schadenslage“, sagt der Leiter des Aufbaustabs Öl der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk.
Bereits seit Montag laufen die Vorbereitungen für die am Freitagabend beginnende Ölübung „Lübeck 2007“ auf Hochtouren. Auf einem Gelände der Bundespolizei in Lübeck wurde ein Feldlager aufgebaut, das etwa 900 Menschen Platz bietet. Darüber hinaus wurde ein eigenes mobiles Telekommunikationsnetz eingerichtet, das alle eingesetzten Einheiten unabhängig von den örtlichen Telekommunikationseinrichtungen vernetzt. Die Logistik wird größten Teils durch den THW-Landesverband Nordrhein-Westfalen sichergestellt. Insgesamt sind 118 Ortsverbände aus allen THW-Landesverbänden in die Übung eingebunden.
Auch der Ortsverband Ronnenberg ist mit Führungskräften in den Übungsablauf eingebunden. Die Ronnenberger Spezialisten unterstützen bei der Präsentation des THW am Samstag in Lübeck-Travemünde auf dem Parkplatz Leuchtenfeld, stellen Fachkräfte für die Arbeitssicherheit im Bereich des Dekon-Platzes an der Schwarz-/Weißgrenze und sind als Teilnehmer in die der Stabsrahmenübung des Havariekommandos eingebunden.
Die Federführung für die gesamte „Lübeck 2007“ liegt bei den Länderverbänden Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Bremen, Niedersachsen.
Schwerpunkte der Übung sind die Bereiche Führung und Kommunikation, Logistik und Zusammenarbeit mit den Stäben der Wasser- und Umweltbehörden der fünf Küstenländer.