Müden (Örtze, Landkreis Celle). Am Sonntagmittag kurz nach 13 Uhr löste die Regionsleitstelle in Hannover wieder einmal die Alarmierungsschleife "Alle Rettungshunde Region Hannover" der digitalen Funkmeldeempfänger aus und forderte dadurch die Hundeführer des Deutschen Roten Kreuzes am Standort Empelde (Ronnenberg), der Johanniter Unfallhilfe in Hannover und der Fachgruppe Ortung des Technischen Hilfswerkes in Ronnenberg zum Einsatz. Die Alarmierung für eine Flächensuche erfolgte über die Leitstelle Celle auf Anforderung des Polizeikommissariates Bergen.
Im Ortsteil Müden der Samtgemeinde Hermannsburg wurde seit Samstagvormittag eine 36-jährige psychisch labile Frau vermisst. Die Gesuchte soll bereits mehrfach abgängig gewesen und stark suizidgefährdet sein. Mitgeführte Medikamente lieferten einen Hinweis, dass sie möglicherweise erneut plante, sich das Leben zu nehmen. Vor Ort waren bereits der Polizeihubschrauber Phönix und vier Ortsfeuerwehren in die Suchmaßnahmen eingebunden.
Nach einer ersten Lageeinweisung für die auswärtigen Kräfte am Einsatzleitwagen der Feuerwehr Hermannsburg wurde entschieden, dass für die geplante Flächensuche die Spürhunde aus der Region Hannover nicht ausreichten und zusätzliche Ortungskräfte nachgefordert werden sollten. Parallel zur Aufteilung der Suchgebiete wurden daher die Fachgruppen Ortung der THW Ortsverbände aus Sulingen und Wolfenbüttel mit ihren biologischen Ortungskomponenten und die Rettungshundestaffeln des DRK Peine, der JUH Braunschweig und des MHD Braunschweig alarmiert.
Nach dem Eintreffen der Rettungshundeteams konnte dann mit einer systematischen Absuche eines ca. 4 km² Waldgebietes begonnen werden. Im Abschnitt des Technischen Hilfswerkes koordinierte der Zugtrupp des Ortsverbandes Sulingen den Einsatz der THW Helfer, während der Fachberater aus Ronnenberg den Kontakt zur Einsatzleitung der Polizei und der Feuerwehr hielt. Parallel zu den Hundeteams bildeten die weiteren zur Unterstützung anwesenden THW Helfer eine Suchkette, um gezielt diejenigen Stellen abzusuchen, die von den Hundeführern als "auffällig" bezeichnet wurden.
Die Suche erstreckte sich bis zum Einbruch der Dunkelheit und wurde im Laufe des Nachmittags auf ein weiteres Waldstück südlich von Hermannsburg ausgedehnt. Als gegen 22 Uhr die Spürhunde des THW Anzeigen im Bereich einer Scheune und mehrerer Teiche machten, die auch durch einen Hund des DRK bestätigt wurden, entschieden sich die THW Helfer zusammen mit Kräften der Feuerwehren aus Baven und Hermannsburg, eine Beleuchtung aufzubauen und die Teiche und den unzugänglichen Uferbereich mit Wathosen abzusuchen.
Gegen Mitternacht wurde der Einsatz zunächst erfolglos abgebrochen. Die Nachsuche erbrachte kein Ergebnis und die von der Polizei zugewiesenen Flächen waren bis dahin ohne weitere Auffälligkeiten abgesucht worden. Vor einem weiteren Einsatz der Rettungshunde sollen nun zunächst die Hinweise aus der Bevölkerung nach diversen Rundfunkdurchsagen und Pressemitteilungen abgewartet werden.
Der Gesamteinsatz der ca. 140 Beteiligten unter Führung der Polizei wurde von der Besatzung des Einsatzleitwagens aus Hermannsburg koordiniert. Die Verpflegung der Einsatzkräfte übernahmen Teile des (5.) Versorgungszuges der Kreisfeuerwehrbereitschaft Celle. Die zehn THW Helfer aus Ronnenberg trafen mit den beiden Mannschaftstransportwagen und dem Hundeanhänger gegen 1 Uhr nachts wieder am Standort ein.
Eingesetzte Kräfte
Polizei:
- Polizeikommissariat Bergen
- Polizeihubschrauber Phönix
Freiwillige Feuerwehr:
- Stützpunktfeuerwehr Hermannsburg
- Ortsfeuerwehr Baven
- Ortsfeuerwehr Müden (Örtze)
- Ortsfeuerwehr Poitzen
Technisches Hilfswerk:
- FGr O THW OV Sulingen
- FGr O THW OV Wolfenbüttel
- FGr O THW OV Ronnenberg (Region Hannover)
Rettungshundestaffel:
- DRK Empelde (Region Hannover)
- DRK Peine
- JUH Hannover (Region Hannover)
- JUH Braunschweig
- MHD Braunschweig
Bernhard Rodeck
THW Ortsverband Ronnenberg
