Ronnenberg / Seelze. Pünktlich um 16:30 Uhr machte sich am Dienstag nachmittag ein schwerer LKW des THW Ortsverbandes Ronnenberg auf den Weg zum Flughafen Hahn im Hunsrück. Ziel ist der dortige Großflughafen von dem das Technische Hilfswerk mit insgesamt fünf gecharterten Frachtmaschinen Hilfsgüter nach Indonesien transportiert. Vor allem Trinkwasseraufbereitungsanlagen werden in der schwer zugänglichen Region Banda Aceh benötigt. Zum Transport vor Ort werden u.a. elf geländegängige LKW des THW nach Medan geflogen.
Die Firma Honeywell, die in Seelze (Region Hannover) über einen großen chemischen Betrieb verfügt, spendete kurzfristig knapp drei Tonnen Chemikalien, die die THW Spezialisten in Asien zur Trinkwasseraufbereitung dringend benötigen. Damit die Spende, so wie weitere Geräte zur Trinkwasserverteilung, den letzten der fünf Frachtflieger, die für den morgigen am Mittwoch eingeplant sind, noch rechtzeitig erreicht, wurde kurzfristig der nahe gelegene THW Ortsverband mit dem Transport beauftragt.
Nach der verheerenden Flutkatastrophe am zweiten Weihnachtstag befinden sich derzeit knapp einhundert bundesweit zusammen gezogene Experten des Technischen Hilfswerkes im Einsatz in Asien. Neben den Helfern der Trinkwasserversorgung, zu der neben der Aufbereitung auch die Verteilung und die Brunnenrenaturierung gehört, sind auch Bergungs- und Ortungsspezialisten sowie Fachleute für die Instandsetzung der Infrastruktur im Einsatz.
Seit dem 28. Dezember 2004 verstärken speziell ausgebildete Helfer des THW Ronnenberg auch die Leitungs- und Koordinierungszentrale des Technischen Hilfswerkes Bremen/Niedersachsen in Hannover. Von Hannover aus wird derzeit im Auftrag der THW Leitung in Bonn der Einsatz aller bundesweit verfügbaren Trinkwasseraufbereitungsanlagen vorbereitet und geleitet. Die Zentrale an der Kriegerstraße ist im Schichtbetrieb rund um die Uhr besetzt. Mit über zwanzig Aufbereitungsanlagen produziert das Technische Hilfswerk derzeit sauberes Wasser in Sri Lanka, auf dem Malediven sowie auf der indonesischen Halbinsel Sumatra. Die Anlagen leisten zwischen 500 und 6.000 Liter pro Stunde und sind teilweise auch in der Lage Salzwasser oder extrem verschmutztes Rohwasser zu reinigen. Ein Ende des humanitären THW Einsatzes in Asien, der im Auftrag des Bundesinnenministers Otto Schily durchgeführt wird, ist derzeit nicht abzusehen.
Bernhard Rodeck
THW Ortsverband Ronnenberg