Suche nach einer Wasserleiche in Hannover

Nahe des Stauwehres an der Leineinsel in Hannover stürzte ein Kind ins Wasser. Taucher der Feuerwehr und die speziell für die Suche auf dem Wasser ausgebildeten Hunde der Fachgruppe Ortung des THW waren den ganzen Tag im Einsatz um das ertrunkene Kind zu suchen.

(Hannover) Ein tragischer Unfall ereignete sich am Dienstag Nachmittag als zwei 4- bzw. 6-jährige Kinder im Bereich der Leineinsel im südlichen Stadtgebiet Hannover in das Wasser stürzten. Zufällig anwesende Passanten konnten das jüngere Kind noch retten, während das andere durch die starke Strömung im Bereich eines Wehres abgetrieben wurde.

Die Berufsfeuerwehr war mit einem Löschzug und zwei Schlauchbooten vor Ort und forderte zur Unterstützung die Tauchergruppen der Freiwilligen Feuerwehren aus Sehnde, Lehrte und Burgdorf an. Die Rettungstaucher aus dem Landkreis Hannover, mit denen in den vergangenen Jahren häufiger zusammengearbeitet wurde, wiesen auf die Wasser-Spürhunde der Fachgruppe Ortung des THW Ortsverbandes Ronnenberg hin, so daß durch die Berufsfeuerwehr auch die Schnell-einsatzgruppe Ortung angefordert wurde.

Insgesamt vier Hunde waren mit einem Mannschaftstransportwagen im Einsatz. Von einem Schlauchboot aus wurde die Wasserfläche abgesucht. Anzeigen waren nur unmittelbar im Bereich des Stauwehres zu vernehmen. Die Strömung war hier jedoch so stark, daß die Taucher keine Möglichkeit der intensiven Suche hatten. Bei Einbruch der Dunkelheit mußte die Suche abgebrochen werden.

Am folgenden Tag war die SEG-Ortung erneut im Einsatz. Zusammen mit den Feuerwehrtauchern wurde das Areal weiträumig abgesucht. Das Stauwehr sollte geschlossen werden. Da sich mehrere Baumstämme in der Mechanik verklemmt hatten und die Berufsfeuerwehr keine Hilfskräfte zur Verfügung hatte, wurde auch die SEG-Bergung in ihrer Einsatzoption "Technische Hilfe" eingesetzt. Fünf Helfer mit einem Gerätekraftwagen hatten das Wehr nach gut einer Stunde gängig gemacht und geschlossen.

Der Sucheinsatz, an dem sich auch die Rettungshundestaffel des DRK beteiligte verlief jedoch wiederum erfolglos. Die Anzeigen der Hunde im Bereich des Wehres wurden auf das aufgewirbelte Wasser zurück-geführt und traten nach der Absperrung nicht auf. Am Samstag wurde durch mehrere Ortsverbände des Technischen Hilfswerkes nochmals die Suche über einen ca. 5km langen Leineabschnitt aufgenommen. Sechs Bootstrupps waren mit Mehrzweck- und Schlauchbooten im Einsatz. Unterstützt wurde das THW durch die Taucher des Wasser-rettungszuges der DLRG. Auch diese Suche verlief ohne Erfolg, so daß der Einsatz am Nachmittag abgebrochen wurde.

Nachtrag: Ungefähr zwei Monate später wurde durch Taucher der Bereitschaftspolizei im Rahmen eines Übungstauchganges die stark verwesten Reste einer männlichen Leiche oberhalb des Stauwehres geborgen. Die Anzeigen der Hunde werden im Nachhinein auf diese Leiche zurückgeführt.

Bernhard Rodeck
THW Ortsverband Ronnenberg


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