Ronnenberg. Nach den verheerenden Regenfällen in Frankreich wurden im Bereich des Rhone-Deltas weite Landflächen überflutet. Am 5. Dezember 2003 beauftragte der Bundesinnenminister Otto Schily die Bundesanstalt THW, Einheiten zur Unterstützung nach Südfrankreich zu entsenden, nachdem zuvor durch die Französische Regierung über die Europäische Union um nachbarschaftliche Hilfe gebeten wurde. In mehreren Konvois wurden zunächst 800 Helfer mit Großpumpen, Stromerzeugern sowie Führungs- und Logistikkomponenten zum Einsatz gebracht.
In der zweiten Woche wurde ein Teil der Helfer aus dem Einsatz herausgelöst und durch frische Kräfte ersetzt. Der THW Länderverband Bremen, Niedersachsen, der zuvor aufgrund der Entfernung keine Helfer entsandt hatte, wurde beauftragt Spezialkräfte zum Betrieb von mehreren Führungsstellen im Einsatzgebiet zur Verfügung zu stellen. Die ehrenamtlichen Helfer kamen aus den Ortsverbänden Oldenburg und Stade sowie aus Lehrte und Ronnenberg und waren insgesamt zehn Tage im Einsatz.
Vom Hochwasser selbst bekamen sie nicht viel zusehen. Zwar pumpte das Technische Hilfswerk, das am Ende insgesamt 1.300 Helfer in Frankreich im Einsatz hatte, zeitweise 670.000 Liter pro Minute aus den tiefer gelegenen Wohngebieten ab, doch die Helfer waren voll in den Schichtbetrieb der THW-Führungsstellen - teilweise weit ab von den Einsatzorten - eingebunden. Ihre Aufgabe war zunächst die Organisation der Ablösung und Zuteilung der Einheiten zu neuen Einsatzgebieten und endete mit der Rückführung aller THW-Kräfte zum 3. Advent.
Alle Beteiligten konnten bei dem Großeinsatz, weit über 1.000 km vom heimatlichen Ortsverband entfernt, neue Erfahrungen sammeln. Das modulare Komponentenmodell des THW hat sich auch hier erneut bewährt.
Bernhard Rodeck
THW Ortsverband Ronnenberg