Umweltgefahr durch Dieselkraftstoff

Nach einem Betriebsunfall auf dem Tankstellengelände war das THW Ronnenberg zwölf Stunden im Dienste der Umwelt im Einsatz

Im Rahmen von Sanierungsarbeiten auf einem Tankstellengelände mußte ein 150 000 Liter Diesel-Tank entleert werden. Aufgrund der Unaufmerksamkeit der Arbeiter, lief hierbei ein Tank über, so daß über einen Zeitraum von einer halben Stunde der Dieselkraftstoff in die, für Rohrleitungen ausgehobenen Gräben floß. Als der Schaden gegen Samstag Mittag festgestellt wurde stand in dem ca. 35 Meter langen, 70 Zentimeter breiten und rund 1 Meter Tiefen Grabensystem der Kraftstoff bis zu fünf Zentimeter hoch.

Es mußte davon ausgegangen werden, daß bereits eine unbestimmte Menge im sandigen Boden versickert war. Parallel zur Feuerwehr und zum Umweltamt wurde auch der Zugführer des Technischen Zuges aus Ronnenberg alarmiert, der sich vor Ort ein Bild vom Schadenumfang machte. Es wurde schnell deutlich, daß eine größere Gefahr für die Umwelt nur durch den sofortigen Einsatz eines Baggers abgewendet werden konnte.

Daher erfolgte gegen 14:30 Uhr die Alarmierung der Schnelleinsatzgruppe Bergung des THW Ortsverbandes Ronnenberg in ihrer Einsatzoption Gefahrgut. Mit Mannschaftslastwagen, Gerätekraftwagen GKW I, Kipper und Bergungsräumgerät begaben sich zwölf Helfer zum Unglücksort. Parallel dazu waren bei einem Containerdienst Mulden angefordert worden.

Vor Ort wurde unverzüglich damit begonnen den durch Dieselkraftstoff verunreinigten Erdboden mit dem Zweischalengreifer des Bergungs-räumgerätes auszukoffern und in die Container zu verladen. Schon nach einer Schaufeltiefe traf man jedoch auch die gewölbte Decke eines der acht Erdtanks. Der Kraftstoff war der Tankwand folgend in der Sandschüttung versickert. Jetzt mußte mit Schaufeln weiter gegraben werden.

Schnell wurde festgestellt, daß aufgrund der Wölbung der Tankdecke, die Grabenbreite nicht ausreichen würde, um sämtlichen verun-reinigten Erdboden aufzunehmen. Schrittweise wurde die angrenzende Fahrbahnoberfläche sowie die Kantsteine aufgenommen und der Graben mit dem Bergungsräumgerät auf eine Breite von insgesamt zwei Meter verbreitert.

Mit Einbruch der Dunkelheit wurden die eingesetzten Kräfte durch sechs weitere Helfer mit dem Gerätekraftwagen GKW II verstärkt. Mit Scheinwerfern mußte die Einsatzstelle ausgeleuchtet werden.

Im Rahmen der Schachtarbeiten fand immer eine gewissenhafte Trennung von verunreinigtem und belastetem Aushub statt, der durch einen Mitarbeiter des Umweltamtes überwacht wurde. In der Nähe der Tankwandung konnte der Sand nur mit der Hand abgetragen werden. Teilweise mußte bis zu einer Tiefe von vier Metern ausgeschachtet werden bis der unbelastete Untergrund erreicht war.

Die Grabenwände wurden zum Schutz der Eingesetzten Helfer mit Bauholz, Paletten und Grabenstützen unter Einsatz der Motorsäge ausgesteift, so daß ein Nachrutschen aus unbelasteten Bereichen weitgehend verhindert werden konnte.

Insgesamt wurden ca. 40 m³ durch Dieselkraftstoff verunreinigter Erdboden ausgehoben und in drei Container gefüllt. Hierzu waren zusätzlich ca. 80 m³ unbelasteter Boden zu bewegen. Zum Schluß wurden die Gräben mit Planen abgedeckt um ein Eindringen von Regenwasser zu verhindern.

Die Verpflegung wurde durch den Tankstelleninhaber sichergestellt. Nach ca. zwölf Stunden konnte der Einsatz, nachdem der Schadenort gesichert und die eingesetzten Geräte grob gereinigt waren, beendet werden.

Bernhard Rodeck
THW Ortsverband Ronnenberg


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